Wir stehen hinter
Fridays for Future!
Sehr geehrte Stadträt*innen,
wir, Vertreter*innen aus der Augsburger Zivilgesellschaft unterstützt durch die Scientists for Future Augsburg, stehen hinter den Forderungen von Fridays for Future.
Klimaschutz ist jedoch nicht nur die Aufgabe einer Jugendbewegung – alle Generationen sind gefragt, möglichst schnell und konsequent nötige Maßnahmen umzusetzen. Diese Dringlichkeit haben wir verstanden: Es ist entscheidend, dass
Augsburg handelt!
Nun sind Sie gefragt. Hiermit fordern wir Sie als unsere gewählten Repräsentant*innen nachdrücklich dazu auf, Klimaschutz wirklich ernst zu nehmen und deutlich sichtbare Anstrengungen zu zeigen:
- Augsburg soll den Klimanotstand ausrufen und damit dem Vorbild von 52 Orten und Gemeinden Deutschlands folgen.
- Augsburg soll vor Ende 2020 einen Masterplan Klima vorlegen, um Augsburgs Anteil am Pariser Klimaabkommen zu erfüllen.
- Augsburg soll den öffentlichen Personennahverkehr massiv ausbauen und erheblich vergünstigen.
- Augsburg soll den motorisierten Individualverkehr im gesamten Stadtgebiet systematisch und geplant reduzieren, etwa nach dem Vorbild Wiens.
- Augsburg soll seinem Prädikat Fahrradstadt gerecht werden und diesbezüglich deutliche Anstrengungen unternehmen, da eine echte Verkehrswende notwendig ist.
- Augsburg soll in allen Bereichen der kommunalen Beschaffung jede Entscheidung vor dem Hintergrund ökologischer und fairer Überlegungen treffen.
- Augsburg soll bis Ende 2020 alle Investitionen, die Firmen finanzieren, deren Geschäftsmodelle auf fossilen Energieträgern wie Öl und Kohle basieren, abziehen und stattdessen in klimafreundliche Wirtschaftsbereiche investieren.
- Augsburg soll endlich dem selbst gesteckten Ziel als Biostadt gerecht werden und den Anteil an biologisch erzeugten sowie regional und saisonal verfügbaren Lebensmitteln in Kantinen und anderen Verpflegungseinrichtungen erheblich erhöhen.
- Augsburg soll einen langfristigen Alleen-Nachpflanzungsplan ausarbeiten.
Für eine lebenswerte Zukunft. Für uns alle.
- Offener Brief an Augsburgs Stadtrat (PDF) mit Details zu den aufgezählten Forderungen
- Pressemitteilung zum offenen Brief (PDF)
- Webseite von Fridays for Future Augsburg (mit Mailverteiler zum auf dem Laufenden bleiben)
- Facebook-Seite von Augsburg handelt
- Bericht über das Bündnis von a.tv und von der Augsburger Allgemeinen
Pressemitteilung: Zivilgesellschaftliches Bündnis Augsburg handelt übergibt offenen Brief an Stadtrat
Unter dem Titel „Augsburg handelt“ versammeln sich seit wenigen Wochen Institutionen, Firmen und Organisationen, die sich öffentlich hinter Fridays for Future stellen. Zum Abschluss der Week for Climate übergibt unser überparteiliches und ehrenamtlich organisiertes Bündnis einen offenen Brief an Augsburgs Stadtrat.
„Klimaschutz ist nicht nur die Aufgabe einer Jugendbewegung – alle Generationen sind gefragt, möglichst schnell und konsequent nötige Maßnahmen umzusetzen. Diese Dringlichkeit haben wir verstanden: Es ist entscheidend, dass Augsburg handelt“, so heißt es in der Einleitung des offenen Briefes. Der offene Brief zählt mehrere solcher konkreten Maßnahmen auf. Diese wurden gemeinschaftlich von den Schüler*innen von Fridays for Future Augsburg und den Bündnispartnern erarbeitet: Etwa soll Augsburg dem Vorbild von 52 Orten und Gemeinden Deutschlands folgen und den Klimanotstand ausrufen, den öffentlichen Personennahverkehr massiv ausbauen und erheblich vergünstigen sowie alle Anstrengungen unternehmen, um den motorisierten Individualverkehr systematisch zu reduzieren. Auch die Regionalgruppe der Scientists for Future in Augsburg stellt sich hinter Fridays for Future Augsburg und fordert rasches Handeln.
„Uns ist bewusst, dass die Klimakrise ein vielschichtiges Problem ist, bei dem neben dem ökologischen Aspekt auch viele andere wie etwa soziale und wirtschaftliche berücksichtigt werden müssen“, so Lisa Janker, eine der Koordinator*innen des Bündnisses. „Unser Respekt gilt allen Politiker*innen, die fortlaufend unterschiedliche Interessen balancieren müssen und daher nicht immer ihre eigenen Zukunftsvisionen umsetzen können.“
Dennoch gibt es viel Handlungs- und Gestaltungsspielraum, den wir als Stadtgemeinschaft zusammen entschlossen ausnutzen müssen. Mit dem offenen Brief hoffen wir, die Stadtregierung anzustoßen, einen Masterplan Klima auszuarbeiten. Dieser soll das vorliegende regionale Klimaschutzkonzept und den Augsburger Nachhaltigkeitsbericht an die heutige Situation anpassen und darlegen, wie Augsburg seinen Anteil am Pariser Klimaabkommen erfüllen wird. Er soll transparente Zwischenziele mit verbindlichen Einhaltungsfristen enthalten, mit denen der Umsetzungsfortschritt verfolgt werden kann.
Die 65 Bündnispartner sind Bäckereien, Banken, Bauunternehmen, Bürgerverbände, Kleidergeschäfte, Krankenkassen, Kunstkollektive, Landwirtschaftsverbände, Naturschutzorganisationen, Restaurants, Softwarehersteller und andere Betriebe, Vereine und Institutionen. Unternehmen, deren Geschäftskonzept mit Fridays for Future unvereinbar ist, sowie Parteien und parteinahe Organisationen können dem Bündnis nicht beitreten. Wir verstehen uns als Schwester des Bündnisses München muss handeln, das sich bereits im Juli gründete und dem mittlerweile 350 Bündnispartner angehören.